Rechts oder links? Händigkeitsbefundung und -beratung

 Mädchen mit Löffeln in beiden Händen

Rechts oder links? Händigkeitsbefundung und -beratung

 

Händigkeit - Wie wird sie bestimmt?

Ob eine Person rechtshändig oder linkshändig ist, wird genetisch festgelegt und zwar bereits vor der Geburt. Im Alter von 3-4 Jahren ist in der Regel gut erkennbar, ob ein Kind links- oder rechtshändig ist.

Jedoch können Kinder durch verschiedene Gründe in ihrer Handdominanz beeinflusst werden.

Wenn eine Person mit ihrer nicht-dominanten Hand schreibt, schneidet usw., spricht man von einer umgeschulten Händigkeit (meistens umgeschulte Linkshändigkeit). Die kann zu verschiedenen Symptomen führen (Konzentrationsprobleme, Erschöpfungszustände, Symptome einer Legasthenie u.v.m.).

Daher ist es wichtig, bei einer unklaren Händigkeit (im Alter von ca. 4 Jahre) durch eine Befundung die genetisch festgelegte Händigkeit herauszufinden, anstatt einem ev. linkshändigen Kind das Malen, Schneiden usw. mit der rechten Hand anzutrainieren.

 

Was ist eine Händigkeitsbefundung?

Manchmal ist es nicht eindeutig erkennbar, ob ein Kind rechtshändig oder linkshändig ist.

Durch eine Händigkeitsbefundung kann herausgefunden werden, ob eine Person genetisch bedingt rechtshändig oder linkshändig ist.

Zusätzlich werden auch weitere Aspekte befundet, die die Händigkeitsentwicklung beeinflussen können, z.B. die feinmotorische Leistung der einzelnen Hände oder das Überkreuzen der Körpermittellinie.

 

Was ist eine Händigkeitsberatung?

Auf der Grundlage einer Händigkeitsbefundung ist meist eine anschließende Händigkeitsberatung sinnvoll. Hier geht es darum, wie die Händigkeit gefestigt werden kann, sodass ein Kind auch im Alltag bspw. weiß, in welche Hand es den Stift nimmt und auch nicht mehr zwischen rechts und links wechselt.

Teile der Beratung sind bei Bedarf außerdem auch Tipps zum alltäglichen Umgang mit der Händigkeit, v.a. bei Linkshändigkeit und therapeutische Übungen, etwa zur Förderung der Feinmotorik.

 

Wann sollte eine Händigkeitsbefundung durchgeführt werden?

  • wenn ein Kind ab dem Alter von 4 Jahren nicht eindeutig rechtshändig/linkshändig ist oder wenn es häufig die aktive Hand wechselt (etwa beim Malen). Falls es eine Beeinflussung der Händigkeit gibt/gab, kann eine Befundung und Beratung schon ab 3 Jahren sinnvoll sein. 
  • wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind, Jugendlicher oder Erwachsener eigentlich umgeschulter Linkshänder ist (das bedeutet, dass jemand eigentlich linkshändig ist, sich jedoch antrainiert hat mit der rechten Hand zu schreiben, schneiden, usw.)
  • wenn sich eine jugendliche oder erwachsene Personen nicht sicher ist, ob sie eigentlich rechts- oder linkshändig ist (vor allem wenn es Symptome einer umgeschulten Linkshändigkeit gibt)

 

Wie läuft eine Händigkeitsbefundung ab?

In der Regel beansprucht eine Händigkeitsbefundung meist rund 90 Minuten, ev. auf zwei Termine aufgeteilt. Im Anschluss findet ein Abschluss- und Beratungsgespräch à 45 Minuten statt.

Am Anfang steht eine Anamnese (ein Elterngespräch mit Fragen zur Händigkeit).

Danach werden unterschiedliche Aktivitäten und Spiele in Abwesenheit der Eltern durchgeführt, beobachtet und ausgewertet (je nach Alter im Rahmen einer Abenteuer-Geschichte). Diese Aktivitäten sind sehr unterschiedlich. Die Befundung umfasst - neben der Handpräferenz - auch Beobachtungen von weiteren Aspekten: Feinmotorik, Motorik beim Zeichnen, Koordination der rechten und linken Körperhälfte, Seitenpräferenz bei grobmotorischen Aktivitäten, Überkreuzen der Körpermittellinie usw.

Nach der Auswertung werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen und gegebenenfalls eine weitere Beratung mit Tipps und Trainingsmöglichkeiten angeboten.

 

Ansprechperson bei weiteren Fragen oder zur Terminvereinbarung: Yvonne Schamilow, BSc.